Presseinformation vom 10.08.2018

Jens Nowotny: Rassismus beim DFB? Nein!

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Jens Nowotny stand im WM-Finale, wurde in der legendären Saison mit Bayer Leverkusen unter Klaus Toppmöller 2002 Vizemeister, stand im Finale der Champions League und im DFB-Pokal-Finale. Im bwin-Interview bezieht er Stellung zur Özil-Affäre beim DFB, Rassismus, der 50+1-Regel in der Bundesliga und dem FC Bayern.

Das ganze Interview finden Sie unter diesem Link: https://sports.bwin.com/de/news/fussball/jens-nowotny-rassismus-beim-dfb-nein

Sämtliche Informationen stehen Ihnen zur freien Verfügung, ich würde Sie nur bitten mir Bescheid zu geben, falls Sie etwas davon verwenden.

Nachfolgend einige Passagen aus dem Interview vorab: 

BWIN: Sie haben Mesut Özil erwähnt, er ist zurückgetreten und hat damit eine Debatte rund das Thema „Rassismus“ in Gang gebracht. Hat der DFB ein Rassismus-Problem?
 
Nowotny: Nein, überhaupt nicht.
 
BWIN: Nein?
 
Nowotny: Die ganzen Entscheidungen, die getroffen wurden, hatten in keinster Weise etwas mit Rassismus zu tun. Da sind von beiden Seiten Worte gefallen, die nicht hätten fallen müssen, aber das man deswegen jetzt eine Rassismus-Debatte lostritt, halte ich für schwer übertrieben. In der ganzen Situation gibt es ja jetzt nur Verlierer: Das Team selbst, das ausgeschieden ist, Mesut Özil, der zurückgetreten ist und natürlich die Fans.
 
BWIN: Der DFB hat mit dem ehemaligen Nationalspieler Cacau einen Integrationsbeauftragten, der sich in der Causa gegenüber Özil geäußert hat und meinte, dass man mit Kritik umgehen können müsse. Würden Sie ihm da zustimmen?
 
Nowotny: Also Kritik muss jeder vertragen können. Konstruktive Kritik ist immer positiv. Deswegen ist die Aussage von Cacau absolut in Ordnung.
 
BWIN: Özil hat sich bis heute nicht für das Erdogan-Foto entschuldigt, es sogar eher gerechtfertigt. Wie sehen Sie das?
 
Nowotny: Wenn Özil dieses Foto bewusst gemacht hat und ein Statement setzen wollte, dann ist das im Zuge der herrschenden Meinungsfreiheit in Deutschland sein gutes Recht. Er muss aber auch mit den Konsequenzen und Unmutsäußerungen der Leute leben, die sich im Stadion oder im Internet gegen ihn richten. Das ist genauso Meinungsfreiheit und nicht gleich Rassismus oder ähnliches. Das muss jeder in Deutschland respektieren. Es ist schade, dass es so gelaufen ist. 98% der Deutschen finden das wahrscheinlich traurig. Das hat der DFB nicht verdient, das hat auch Mesut Özil nicht verdient. Jetzt ist es nun mal so. Deswegen muss man sich in Zukunft genau eine Frage stellen: Ist Fußball politisch oder nicht? Man kann sich ja nicht weiterhin hinter dem Satz verstecken, dass Fußball oder Sport unpolitisch wäre. Damit macht man es sich heutzutage viel zu einfach.

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BWIN: Wie ordnen Sie Aussagen von Kapitän Bender oder Leon Bailey ein, die als Ziel auch schon vom Meistertitel gesprochen haben?
 
Nowotny: Dadurch, dass die Bayern für mich diese Saison die größte Wundertüte sind, ist dieses Ziel für mich durchaus realistisch. Hier gibt es endlich wieder die Chance, dass auch ein anderes Team deutscher Meister werden kann.
 
BWIN: Warum ist Bayern die größte Wundertüte?
 
Nowotny: Die anderen Vereine haben aufgerüstet und sich gezielt positionell verstärkt. Bei den Bayern sehe ich eine potenzielle Gefahr, wenn ein Mentalitätsspieler wie Arturo Vidal den Verein verlässt oder eine Führungspersönlichkeit wie Jerome Boateng geht. Wenn diese Mannschaftspfeiler wegfallen und nicht adäquat ersetzt werden, haben sogar die Bayern ein Problem. Lewandowski ist zwar noch beim Verein, aber ist er mit Kopf und Herz voll bei der Sache? Es hat eher den Anschein, dass er sauer ist, weil er nicht wechseln durfte. Schafft Manuel Neuer die neue Saison auf diesem Belastungslevel? Da tun sich viele Fragen auf und deswegen besteht hier die Chance für Leverkusen, Schalke, Dortmund etc., um in dieses Loch zu stoßen.
 
BWIN: Wo würden Sie die Bayern derzeit international einordnen?
 
Nowotny: Im Champions League-Viertelfinale.

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BWIN: Die Serie A versucht wieder eine Liga der Topstars zu werden, die Premier League zahlt astronomische Summen, die spanische Liga hat Barcelona und Real Madrid und die Ligue 1 das Geld der Kataris. Wie kann die Bundesliga wieder aufschließen?
 
Nowotny: Das wird nicht funktionieren, solange es die 50+1-Regel gibt.
 
BWIN: Würden Sie diese abschaffen?
 
Nowotny: Ich würde mir schwertun, derjenige zu sein, der das final absegnet. Ich bin aber davon überzeugt, dass es unaufhaltsam ist, wenn man nicht komplett den Anschluss verlieren will.


Beste Grüße
Clemens Lang 
 
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