Presseinformation vom 07.10.2024

Internationale Plasma Awareness Woche 2024: Plasmaspenden retten Leben – jeder Tropfen zählt

Pionierleistung und 60 Jahre Expertise in der Gewinnung von Plasma am Standort Österreich

BioLife Mitarbeiter © © BioLife

Ein BioLife Mitarbeiter bereitet eine Plasmaspende vor.

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Wien, 07.10.2024. In einer Zeit, in der medizinischer Fortschritt unser Leben revolutioniert, bleibt eine Tatsache unverändert: Blutplasma rettet Leben. Seit genau 60 Jahren spielt Österreich eine zentrale Rolle in dieser Mission. 1964 öffnete in Wien das erste Plasmapherese-Zentrum Europas. Heute gehört Österreich zu den führenden Ländern weltweit, wenn es um die Gewinnung und Bereitstellung von Plasma geht. Dennoch ist vielen nicht bewusst, dass dieses wertvolle Element unseres Körpers nicht im Labor hergestellt werden kann – es braucht Menschen, die bereit sind, Plasma zu spenden.

Ohne Plasmaspender gibt es für viele keine passende Therapie 

Ob bei einem schweren Unfall, einer Not-OP oder für Menschen mit seltenen Erkrankungen – Plasma ist in vielen Fällen lebensrettend oder zumindest positiv lebensverändernd. Tatsächlich sind 4 von 5 Menschen in ihrem Leben mindestens einmal auf eine plasmabasierte Therapie angewiesen. Es sind nicht nur abstrakte Statistiken – es sind Menschen: Kinder, die mit genetischen Störungen geboren werden, Erwachsene, die plötzlich erkranken oder nach einem schweren Unfall Plasma benötigen, um zu überleben. Christian Scherr, Vorsitzender der IG Plasma und Head of BioLife (Takeda), bringt es auf den Punkt: „Jeder von uns könnte eines Tages auf plasmabasierte Therapien angewiesen sein. Der Aufruf für eine Plasmaspende ist aktuell wichtiger denn je, da die Zahl der Spenderinnen und Spender seit der Corona-Pandemie immer noch rückläufig ist. Jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 60 Jahren kann in Österreich einfach in einem der 26 hochspezialisierten Spendezentren vor Ort Plasma spenden und damit für einen direkten, lebensverändernden Unterschied für Patientinnen und Patienten sorgen.“

70 % des weltweiten Plasmas kommen aus den USA – Plasmaspende sichert Patientenversorgung

Blutplasmaspenden sind für unser Gesundheitssystem genauso unverzichtbar wie Blutspenden. Im Gegensatz zur Blutspende, bei der das gesamte Blut entnommen wird, konzentriert sich die Plasmaspende auf den flüssigen Bestandteil des Blutes. Die restlichen Bestandteile des Blutes werden vom Plasma getrennt und während der Spende dem Spendenden wieder rückgeführt. „Die Methode ist ein medizinisches Verfahren und nachweislich so sicher wie die Blutspende. Dies wird durch sehr strenge Regularien und Kontrollen gewährleistet“, erläutert OMR Dr. Johannes Steinhart, Präsident der Ärztekammer, und appelliert an die Bevölkerung: „Die Nachfrage nach lebensrettenden und lebensverändernden Plasmatherapien steigt stetig, während das Angebot begrenzt ist. Die USA liefern 70 % des weltweiten Plasmas – ein Ungleichgewicht, das schnell zu Lieferkettenengpässen und einer Unterversorgung führen kann. Darüber hinaus kann Blutplasma nicht künstlich hergestellt werden. Eine Spende ist daher für viele Patientinnen und Patienten die einzige Hoffnung auf eine Behandlung. Alle Spenderinnen und Spender leisten somit einen unverzichtbaren Beitrag zur Rettung von Menschenleben und zur Sicherstellung der Patientenversorgung.“ 

60 Jahre Plasmaspenden – ein stolzes Erbe, das in Gefahr ist

Seit sechs Jahrzehnten zählt Österreich zu einem unverzichtbaren Versorgungsstandort für plasmabasierte Therapien. Christian Scherr beschreibt die Lage so: „Wien ist durch sein Know-how und die Infrastruktur am Standort zur Plasma-Welthauptstadt geworden. Die mangelnde Bereitschaft der Menschen zu spenden wirkt sich negativ auf die Versorgung aus. In der Internationalen Plasma Awareness Woche (IPAW) vom 7. bis 11. Oktober 2024 wollen wir in das Bewusstsein rücken, dass Plasmaspenden eine Notwendigkeit sind, um Leben zu retten. Wir können es uns nicht leisten, untätig zu bleiben.“

Jeder Grund ist der beste Grund zu spenden – regelmäßige Gesundheitschecks

Plasmaspenden ist bis zu 50 Mal im Jahr möglich und die Spender:innen haben verschiedene Motive. Eines davon: Spender:innen profitieren von regelmäßigen, kostenfreien Gesundheitschecks im Plasmazentrum. Abseits von einer umfassenden körperlichen Untersuchung (Blutdruck, Puls, Körpergewicht, Hautuntersuchung etc.) beinhalten diese auch umfassende Bluttests und die Analyse der Krankengeschichte. In einigen Fällen konnten so gesundheitliche Probleme frühzeitig erkannt und die Spender:innen zur weiteren Abklärung an Fachärzt:innen verwiesen werden. Zusätzlich wird jede Plasmaspende auf Infektionskrankheiten wie HIV sowie Hepatitis B und C getestet. Die Plasmaspende ist ein etabliertes Verfahren und sorgt dafür, dass auch in Zukunft niemand auf eine Therapie verzichten muss, weil nicht genug Plasma zur Verfügung steht.

 


Über IG Plasma

Die IG Plasma ist der Zusammenschluss der Plasma-aufbringenden Unternehmen in Österreich. Das Ziel ist einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit mit dem wertvollen Rohstoff Blutplasma zu leisten, der Ausgangsbasis für unzählige Therapien ist. Darüber hinaus setzen wir uns für die allerhöchste Sicherheit von Spendern sowie die Gewährleistung der höchstmöglichen Qualität des aufgebrachten Plasmas und der damit verbundenen Sicherheit für Empfänger von plasmabasierten Therapien ein. In den 26 österreichischen Plasmaspendezentren spenden über 40.000 Menschen pro Jahr. In Österreich ist die gesamte Plasma-Wertschöpfungskette vertreten, von der Forschung & Entwicklung, über die Plasmaaufbringung bis hin zu Produktion und Vertrieb. Weitere Informationen unter www.plasmaspende.atwww.plasmazentrum.at sowie www.takeda.at